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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 106

1836 - Eisleben : Reichardt
106 Ii. Mitteleuropa. Heczth. © t ei;er ma rf. lersee, an der Donau, besteht aus der Stadt und 34 Borstädten, und hat 3% Meilen im Umfange, 8000 Häuser und (ohne Militär und Fremde) 320,000 Einwohner. Handel und Fabriken sind bedeutend. Vorzüglich merkwürdig sind die kaiserliche Burg, die Stephanskirche, das Schloß Belvedere, die große kaiser- liche Bibliothek und die Universität. Bekannt ist auf einer Do- nau-Insel der Prater, als der besuchteste Spaziergang und Vergnügungsort. — In der Stahe sind die kaiserlichen Lust- schlösier Schönbrunn westlich und Laxenburg, südlich von Wien. — Baden, Stadt, südlich von Wien, an einem kleinen Nebenflüsse der Donau, mit berühmten warmen Bädern. — Linz, Stadt, westlich von Wien, am rechten Ufer der Donau, rnit einer großen kaiserlichen Wollenzeugfabrik. — Salzburg, Stadt, südwestlich von Linz, an der Salzach, einem Nebenflüsse des Inn, mit vielen schönen Gebäuden und der Festung Hohen- Salzburg. — Hall ein, Stadt, südlich von Salzburg, an der Salzach, hat ein berühmtes Salzwerk. b) Das Hergogthum Steyermark, südlich von Oesterreich, gränzt westlich und nördlich an Oesterreich, östlich an die Ungarischen Länder, südlich an Illyrien, ist ein von den N ori sch e n und Karnischen Alpen gebildetes Gebirgsland und wird von der Mur, Drau und ©au durchstossen, von welchen die erstere sich mit der Donau vereinigt, und diese nebst der Sau Nebenflüsse der Donau sind. Gr atz, große Hauptstadt, südwestlich von Wien und südöst- lich von Salzburg, an der schiffbaren Mur, hat eine Universität und 36,000 Einwohner. — Nordwestlich von Grätz, zwischen der Mur und der Oesterreichischen Gränze liegt der merkwürdige Erzberg, der schon über 1000 Jahre bearbeitet wird und noch immer eine der reichsten Eisen gruben in Europa bleibt. c) Das Königreich Illyrien. Es liegt südlicher als Steyermark, und gränzt ge- gen Norden an dieses und Oesterreich, im Westen an Tyrol, im Südwesten an Italien, im Süden an das Adriatischr Meer, das hier zwei Meerbusen und eine Halbinsel bildet, die der südlichste Theil Deutschlands ist. Die Norischen, Karnischen und Jütischen A/pen machen Illyrien zu einem Gebirgslande, dessen Hauptflüsse die Drau und die hier entspringende Sau sind. Hier ist auch der merkwürdige Cirknitzersee. Klagen fürt, Hauptstadt des vormaligen Herzogthums Karnthen, südwestlich von Grätz, an einem Nebenflüsse der Dran.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 108

1836 - Eisleben : Reichardt
108 Ii. Mitteleuropa. Markgv. Mähren rc. das Riesengebkrge auf der Nordost, und das Mäh, rische Gebirge auf der Südostseite. Die hier ent, springenden Elbe und Moldau/von welchen die letz, tere sich mit der erstern vereinigt, sind die Hauptflüsse. P rag, feste Hauptstadt und eine der größten Städte Deutsch- lands, nördlich von Linz und nordwestlich von Wien, an der Moldau, hat eine schöne steinerne Brücke über die Moldau, eine Universität, ein großes kaiscrl. Schloß, eine prachtvolle Domkirche und 104,000 Einwohner. — Reich enbcrg, wichtigste Fabrik- stadt und nach Prag größte Stadt in Böhmen, nordöstlich von Prag, liegt unweit der Sächsischen Gränze, an der Neiße, einem Nebenflüsse der Oder. — Töplitz, Stadt, nordwestlich von Prag, 'westlich von dar Elbe und südlich vom Erzgebirge, hat berühmte warme Bader. — Karlsbad, Stadt, südwestlich von Töplitz, unweit der Eger, eines Nebenflusses der Elbe, auf der - Südseite des Erzgebirges, hat die berühmtesten warmen Bäder Deutschlands. — Eger, Stadt, südwestlich von Karlsbad und westlich von Prag, liegt unweit der Baierischen Gränze und des Fichtelgebirges, an der Eger, und hat in der Nähe cinp berühmte Mineralquelle, der Franzensbrunn genannt. I) Die Markgrafschaft Mähren. Sie gränzt gegen Nordwest an Böhmen, gegen Nordost an Preußisch - und Oesterreichisch - Schlesien , ge, gen Südost an Ungarn und gegen Süden an Oester- reich, ist nur im Süden eben, wird aber auf den übri- gen Seiten von Gebirgen, nämlich vom Mährischen Gebirge, den Sudeten und einem Zweige der Kar- pathen eingefaßt. Der größte Fluß ist die March oder Morawa, die nach einem südlichen Laufe in die Donau geht. Die Oder entspringt zwar hier in der Nähe der Sudeten, ist aber noch unbedeutend. Brünn, Hauptstadt, südöstlich von Prag und nördlich von Wien, liegt auf einer von zwei Flüssen gebildeten Halbinsel, und hat bedeutende Fabriken und 37,000 Einwohner. — Olmütz, Stadt und starke Festung, nordöstlich von Brünn, westlich von der Quelle der Oder, liegt an der March. g) Das Oefterrcichische Schlesien. Es gränzt gegen Westen und Norden an Preu- ßisch - Schlesien, gegen Osten an Galizien und gegen Sü- den an Ungarn und Mähren, und ist meistens gebirgig, da auf der West- und Südwestseite die Sudeten und auf der Ost- und Südostseite Zweige der Karpathen dasselbe berühren. Der Hauptfluß ist die hier noch ge-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 110

1836 - Eisleben : Reichardt
110 11. Mitteleuropa. entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird. In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo- densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ- ten sind. Das Land ist größtentheils wohl angebaut und reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten. Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen. Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein- kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser. Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000, lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken, der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd- lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel. Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1. a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000 Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor- stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen- burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- — Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz- vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands- hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e- gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 84

1836 - Eisleben : Reichardt
84 Ii. Mitteleuropa. eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker- baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen, Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd- lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene Metalle und viele Steinkohlen besitzen. Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio- nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün- ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch- gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel. Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder- landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete, getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat, macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er- ster König Leopold I. heißt. Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. — Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant- werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens, nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd- östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000 Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge- hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel- len berühmt. Die Niederlande. Sie liegen östlich von England, von dem sie durch die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült, getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch- land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 111

1836 - Eisleben : Reichardt
111 Königreich Daiern. Landshut, am Einflüsse dcs Regen in die Donau, mit einer be- rübmtcn Brücke über dieselbe, treibt Handel und Schifffahrt.— Amberg, Stadt, an der Bits, nordwestlich von Regensburg, mit einer Gewehrfabrik. — Eichstädt, Stadt, südwestlich von Regensburg, an der Altmühl, einem Nebenflüsse der Donau, mit einem Schlosse. — Augsburg, große Stadt, nordwestlich von München, in dem Winkel, welchen der Einfluß der Wertach in den Lech bildet, hat das schönste Rathhaus in Deutschland, an- sehnlichen Handel, bedeutende Fabriken und 30,000 Einwohner. Memmingen, Stadt, südwestlich von Augsburg, unweit der Würtembergischen Gränze und Iller, eines Nebenflusses der Do- nau, treibt ansehnlichen Handel. — Lindau, befestigte Stadt, südwestlich von Memmingen, auf 3 Inseln des Bodensees, und durch eine Brücke mit dem Lande verbunden, hat einen Hafen und Handel. — Anspach, Stadt, nordwestlich von Eichstädt, an der Rcgat, hat ein schönes Schloß.— Schwabach, Fabrik- stadt , östlich von Anspach und südlich von Nürnberg. — Nürn- berg, die größte Stadt dcs Königreichs nach München, nordöst- l ch von Anspach und nordwestlich von Regensburg, an der Pegnitz, mit mancherlei Sehenswürdigkeiten, zahlreichen und mannichfaltigcn Fabriken, einem ansehnlichen Handel und 40,000 Einwohnern. — Erlangen, schön gebaute Stadt, nördlich von Nürnberg, an der Rcgnitz, mit vieler Industrie und einer Universität. — Fürth, lebhafte Fabrikftadt, ganz nahe bei Nürnberg, an der Rednitz, mit einer gelehrten Schule der Juden, die hier sehr zahlreich sind, — Barreuth, schön gebaute Stadt, nordöstlich von Er- langen, und in der Nähe des Fichtelgebirges, am rothen Main, mit zwei Schlössern, einem großen Opernhause und mehreren Fa- briken.— Hof, Fabrikstadt, nordöstlich von Baircuth und nörd- lich vom Fichtelgebirge, an der Sächsischen Saale und unweit der Sächsischen Gränze. — Bamberg, ansehnliche Stadt, west- lich von Baireuth und nördlich von Erlangen, in einer reizenden Gegend, an der schiffbaren Regnitz, die unweit davon in den Main geht, mit einem großen Schlosse, einer sehenswürdigcn Domkirchc und starker Gärtnerei. — Schwein fürt, Stadt, nordwestlich von Bamberg, am rechten Ufer des Mains, der hier seine westliche Richtung verläßt und sich nach Süden wendet, treibt Schifffahrt und Handel. — Würzburg, ansehnliche und feste Stadt, süd- westlich von Schweinfurt, an beiden Seiten des Mains, hat ein schönes Schloß, das-große Iuliushospital, eine Universität, be- trächtlichen Weinbau und Handel. Gleich bei der Stadt wächst der berühmte Leistenwein, und etwas weiter davon der gleichfalls berühmte Steinwcin. — Asch a ffen b ur g , nordwestlich von Würzburg und am westlichen Fuße des Spessart, am rechten Ufer des Mains, hat ein schönes Schloß. t>) in dem kleinern westlichen Theile: Speyer, Stadt, nordöstlich von Straßburg, an dem linken Ufer dcs Rheins, nüt einer sehenswürdigen Domkirche. — Frankenthal, regel- mässig gebaute Fabrikstadt, nördlich von Speyer, an einem in den Rhein gehenden Kanäle. — Landau, Stadt und Festung, südwestlich von Speyer, an einem Nebenflüsse des Rheins utio lucht weit von der Französischen Gränze.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 112

1836 - Eisleben : Reichardt
112 Ii. Mitteleuropa. Könige. Würtemberg. 4, Das Königreich Würtemberg. Es ist weit kleiner als Baiern und gränzt gegen Osten an Baiern, gegen Süden an dasselbe, den Bo, densee, Hohenzollern und Baden; gegen Westen an Ba- den und gegen Norden an Baden und Baiern. Die Größe beträgt 360 Qmeiien. Der Boden ist mehr bergig als eben. Zwei Ge« birge durchziehen vorzüglich das Land, nämlich der Schwarzwalv, an der Westseite, von Süden gegen Norden laufend und die Alp, nördlich von der Donau, von Südwest gegen Nordost ziehend, und bilden beide viele reizende Thäler. Die vornehmsten Flüsse sind die Donau, welche südlich von der Alp, das Land durch- fließt, und erst da, wo sie aus Würtemberg nach Baiern übergeht, schiffbar wird; und der Neckar, welcher auf der äußersten südwestlichen Gränze, am Fuße des Schwarz- Waldes, in der Nähe der Quellen der Donau entspringt, das Land in seiner ganzen Länge bewässert, und dessen Hauptnebenfluß die Enz ist. Außer dem Boden see, wovon ein Theil hierher gehört, ist der Federsee, zwi, schen den Flüssen Donau und 2^, zu bemerken. Das vortrefflich angebaute Land gehört zu den fruchtbarsten Deutschlands, wo die gewöhnlichen Deut, schen Produkte vortrefflich gedeihen. Der Acker-, Wein-, Obst- und Gartenbau sind in großem Flor. Von den Zweigen derviehzucht ist verhältnißmäßig die Rindvieh-,ucht am stärksten. Auch giebt es große und schöne Waldun- gen, und aus dem Mineralreiche vornehmlich Eisen, viele Sorten schönen Marmors, reichliches Salz und viele Mineralwasser. Die Zahl der Einwohner steigt auf mehr als \\ Millionen, lauter Deutsche und größtentheils Luthe- raner; doch ist auch die Zahl der Katholiken beträchtlich. Fabriken, Künste und Wissenschaften werden mit Fleiß und glücklichem Erfolg getrieben; auch der Handel ist nicht unbedeutend. Der jetzige König heißt Wilhelm I. Stuttgart, Haupt- und Residenzstadt, südwestlich von 'Anspach, östlich vom Schwarzwalde, 1 Stunde westlich vom Ne- ckar, hat ein schönes königliches Residcnzschloß, überhaupt viele schöne Gebäude, und eine große königliche Bibliothek. In der Nahe ist das neu erbaute schöne königliche Lustschloß Noscn- stcin. — Tübingen, Stadt, südlich von Stuttgart, am lin-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 113

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Hohenzollern. 113 kcn Ufer des Neckar, mit einer Universität. — Reutlingen, gewcrbsame Stadt, südöstlich von Tübingen, an einem Neben- flüßchcn des Neckar, liegt am nördlichen Fuße der Mp. — Calw , Fabrik - und -Handelsstadt, südwestlich von Stuttgart, an der Nagold, einem Nebenflüsse der Enz, liegt auf dem Schwarzwalde. — Cannstadt, gewcrbsame Stadt, nordöstlich von Stuttgart, und nabe bei demselben, liegt am rechten Ufer des Neckar, der hier schiffbar wird, und hat eine Menge von Mineralquellen.— Ludwigsburg, die zweite königliche Re- sidenzstadt, in der Nahe von Stuttgart, nördlich davon und westlich vom Neckar, ist regelmäßig angelegt, hat ein schönes Schloß. — Heilbronn, Stadt, nördlich von Ludwigsburg, am rechten Ufer des Neckar, in einer reizenden Gegend, treibt star- ken Weinbau und Neckarschifffahrt. — Hall, Schwäbisch- H all, Stadt, östlich von Heübronn, in einer sehr schönen Ge- gend, am Kocher, einem Nebenflüsse des Neckar, hat ein Salz- werk. — Gmünd, Stadt, südlich von Hall, an der Ncms, einem Nebenflüsse des Neckar, unterhielt sonst eine blühendere Industrie als jetzt. — Ulm, größte Stadt des Landes nach Stuttgart, südöstlich von Gmünd, am linken Ufer der hier schiff- bar werdenden Donau, mit der größten und höchsten Kirche Deutschlands, der Münster genannt, treibt lebhafte Dampfschiff- fahrt und Handel. — Friedrichshafen, südlichste Stadt des Landes, nordwestlich von Lindau, an der Nordseite des Bodensces, hat einen Hafen und ein königl. Lustschloß, und treibt Schifffahrt. 5. Die Fürstenthümer Hohenzollern. Sie liegen vom Würtembergischen und Badischen Gebiete umschlossen, enthalten 25 Qmerlen, sind mei, stens gebirgig, indem hier die Alp durchzieht, und wer» den am nordwestlichen Ende von dem Neckar und im südlichen Theile von der Donau durchflossen. Getrei- de, Vieh und Waldungen sind die Hauptprodukte. Die Einwohner, deren Zahl 55,000 beträgt, sind katholisch und stehen unter zwei. Fürsten, Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern »Sigmaringen, wovon der letztere das Meiste besitzt. Hechingen, kleine Stadt mit 23c0 Einwohnern, südwest- lich von Tübingen, an einem kleinen Nebenflüsse des Neckar, ist die Residenz des einen Fürsten. V2 Stunde südlich davon liegt das alte Schloß Hohenzollern, das Stammhaus dieser fürst- lichen Häuser und des königlich Preußischen Hauses. — Sig- ln a rin gen, kleine Stadt mit 1400 Einwohnern, südlich von Reutlingen, an 3 Seiten von der Donau umflossen, ist die Re- sidenz des andern Fürsten. 8

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 96

1836 - Eisleben : Reichardt
96 Mitteleuropa. Herzogth. Lucca. 5. Das Herzogthum Lucca. Noch kleiner als die Herzogthümer Modena und Parma, indem es nur 20 Qmeilen mit 150,000 Ein- wohner enthält, gränzt nördlich an Modena, und wird auf den übrigen Seiten von Toscana und vom Mit-' telländischen Meere umgeben. Es ist fruchtbar und wohlangebaut, hat nur an der Nordseite, wo die Apen- ninen durchstreichen, einen bergigen Boden, und steht unter einem eignen Herzog. Lucca, Haupt- und Residenzstadt, an einem kleinen Flusse, östlich vom Meere und südöstlich von Carrara, hat eine Universität, bedeutende Fabriken, in der Nähe besuchte warme Bäder und 22,000 Einwohner. 6. Das Herzogthum Toskana. Es liegt am Mittelländischen Meere, das hier das Tyrrhenische oder Toscanische heißt, gränzt an Lucca und Modena und an den Kirchenstaat, der es auf der gan- zen Ost- und zum Theil auf der Nordseite umgiebt, ent- hält 400 Qmeilen mit 1,400,000 Einwohnern, und hat im Ganzen einen fruchtbaren wohlangebauten Boden;, nur die Sumpfgegend längs der Küste macht davon eine Ausnahme. Der nördliche und östliche Theil des Lan- des ist ein von den Apenninen gebildetes Gebirgöland, wo die Tiber und der Arno entspringen, von wel- chen der letztere der Hauptfiuß ist, und nach einem west- lichen Laufe, südwestlich von Lucca, in das Toscanische Meer sich mündet. Toscana wird von einem eigenen Großherzoge regiert. Florenz, Haupt- und Residenzstadt, südlich von Modena und östlich von Lucca, eine große und berühmte Stadt, in einer schönen Gegend, am schiffbaren Zlrno, hat eine Universität, eine prachtvolle Domkirche, ein großes Residcnzschloß, eine der merk- würdigsten Kunstsammlungen und 93,000 Einwohner. — Pisa, Stadt, westlich von Florenz und südlich von Lucca, am Arno, mit dem bekannten hängenden Thurme, einer Universität und berühmten warmen Bädern, die aber 3 Stunden von der Stadt liegen. — Livorno, große, blühende und zum Theil regelmäßig gebaute Handelsstadt, südwestlich von Pisa, am Toscanische» Meere, hat einen Hafen und unter ihren 70,000 Einwohnern viele Juden, die sehr reich sind. — Elba, kleine an Eisen reiche Insel, südlich von Livorno, zwischen der Westküste von Toscana und der Insel Corsica, wo Napoleon, nachdein er dem Französi- schen Throne entsagt hatte, sich von 1814 bis 1815 aufhielt.

9. Bd. 1 - S. 487

1835 - Eisleben : Reichardt
Oesterreich. 487 Oesterreich alle seine verlorenen Landes, bis auf Westgalizien und Berchtesgaden, kleine Theile von Ostgalizien und Salzburg wieder erhielt. Jetzt steht es als einer der ersten und mächtigsten Staa- ten Europa's da, und seine Lander bilden ein wohl abgerundetes, zusammenhangendes und geschlossenes Ganzes. Im deutschen Bunde hat es die erste Stelle und den Vorsitz, und Italien, wo es außer seinen bedeutenden Besitzungen, auch noch die Festungen Ferrara und Commacchio im Kirchenstaate besetzt halten darf, und wo die Prinzen seines Hauses mit Toscana, Modena und Parma reichlich ausgestattet sind, steht fast ganz unter seinem Einflüsse und Schutze. Die Donau ist nicht allein der größte Strom des Oester- reichischen Staates, sondern auch Europa's, denn die Wolga hat zwar einen langern Lauf und ein weit größeres Stromgebiet *), gehört aber nur mit ihrem obern Laufe Europa, hingegen mit ihrem untern Asien an. Die Donau nimmt ihren Ursprung im Großherzogthum Baden, indem sie bei Doneschingen durch die Ver- einigung der auf dem Schwarzwalde entspringenden Flüsse B rege und Brigach entsteht, womit sich der Ausfluß der innerhalb des Schloßhofes zu Donaueschingen befindlichen Quelle vereinigt. Früher gab man diesem unbedeutenden Schloßbrunnen die unver- diente Ehre, die Quelle der Donari zu seyn, was wohl daher kam, weil der Name Donau zuerst diesen bei Donaueschingen sich vereinigenden Gewässern gegeben wird. Von den beiden Haupt- quellenflüssen der Donau hat die Brigach den längsten Lauf, die Vre ge aber die höchste Lage. Aus Baden, wo die noch kleine Donau den Seekreis durchfließt, geht sie nach Würtemberg und Hohenzollern über. In Würtemberg durchschneidet sie den Donau- kreis und lauft am südlichen Fuße der Alp in einer nordöstlichen Richtung. Oberhalb Ulm empfangt sie den ersten beträchtlichen Nebenfluß, die Iller, verlaßt unterhalb Ulm auch mit ihrem linken Ufer Würtemberg, und gelangt hierauf in das Königreich Baiern, nachdem sie bei Ulm schiffbar geworden ist. In Baiern, das sie 57^ Meilen lang durchfließt, bewässert sie den Oberdonaukreis, wo ihr der bedeutende Lech zuströmt, den südlichsten Saum des Rezatkreises, der Regenkreis, wo sie durch die Altmühl, die Nab und bei Regensburg durch den Regen verstärkt wird, und endlich den Unterdonaukreis, wo ihr die ansehnliche Isar und bei Passau, an der Österreichischen Gränze der mächtige Inn, welcher bei seiner Mündung in die Donau dieselbe an Breite und Tiefe übertrifft, zufallen. Sie fließt jn Baiern bis Regensburg am *) Der Lauf der Donau ist 380, der der Wolga 430 Meilen lang; das Stromgebiet dex erstern 14,400 und das der letztem 30,100 Q. M. groß,

10. Bd. 1 - S. 559

1835 - Eisleben : Reichardt
Oesterreich. 559 dem bedeckt, zum Theil mit Laubholz gekrönt. Je weiter sie zu- rückwichen, desto mehr erheben sie sich und schließen sich endlich, zu Bergen gestaltet, dem steilen Mittelgebirge Böhmens gegen S. an. Nördlich erblickt man den steilen, schön geformten Abfall des Erzgebirges, das gleich einer hohen Mauer den Horizont nach die- ser Seite begranzt. Zahllose Dörfer, Kapellen, Kirchen, Kreuze, Heiligenbilder, alte Burgen und Klöster beleben die Umgegend. Die größte Merkwürdigkeit von Teplitz sind seine 50° bis 36° war- men Bäder, welche man in die Stadt- und Steinbader theilt, wovon die letztern nebst dem Schlangenbade und den Schwefelbä- dern è Stunde von der Stadt in dem Dorfe Schönau sich befin- den. Im Ganzen zahlt man 38 Badebecken. Das größte Bad ist das Männerbad oder der Ursprung. Alle Bader werden zur Kurzeil so häufig gebraucht, daß oft von früh 3 Uhr die Vade- stunden anfangen und bis Abends 10 Uhr fortdauern. Die stärk- ste Kurzeit ist im Julius und August. 1830 belief sich die Zahl der Fremden, für deren Unterkunft und angenehmen Aufenthalt auf alle mögliche Weise gesorgt ist, auf 9163. Unstreitig ist Te- plitz. einer der angenehmsten Badeorte, wo keine ängstliche Abson- derung der Stände bemerkt wird, ein Umstand, der auf den ver- mehrten Besuch großen Einfluß hat. An Lustplätzen, Vergnügungs- orten und reizenden Partien fehlt es Teplitz und seiner Umge- gend nicht. Bei dem Dorfe Adersbach im Königgrätzer Kreise, unweit der Schlesischen Gränze, 2 M. von der Böhmischen Stadt Trau- tenau und 3 M. von der Schlesischen Stadt Landshut, sind die sogenannten Adersbacher Steine oder der Adersbacher Steinwald, ein Labyrinth von Sandsteinfelsen, das einen der überraschendsten Anblicke gewährt und von vielen Reisenden besucht wird. Diese merkwürdigen Felsengruppen nehmen bei dem Dorfe Adersbach ihren Anfang und erstrecken sich in einer Länge von einer und in einer Breite von } Meile. Das Ganze besteht aus vielen Tausenden senkrechter Säulen von jeder Gestalt, Dicke und Große. Sie bilden gleichsam einen Wald von enge an einander gepaßten Stämmen und eine Menge Jrrgänge, durch welche ohne Führer zu kommen nicht möglich ist. Die meisten Säulen sind an 100, viele an 200 und noch mehr F. hoch. Einige sehen wie Pfeiler, Wände oder Thürme aus, andere sind oben regelmäßig abgerundet, an den Seiten aber so eben, als ob sie behauen wä-- ren. Noch andere drohen mit ihren überhängenden Gipfeln jeden Augenblick auf den Wanderer herabzustürzen. Viele haben eine breite Grundfläche, und werden oben nach der Spitze zu schmäler^ andere^ behalten von oben bis unten dieselbe Dicket Besonders merkwürdig ist in Hinsicht der Gestalt der umgekehrte Z ti- ck erhuk, eine auf einer sehr schmalen Unterlage mitten in einem kleinen Wasserbecken ruhende, nach oben zu immer breiter wer»
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